Woche 1 - Ankunft

Bereits als ich aus dem Flugzeug ausstieg, musste ich über den kleinen aber feinen Flughafen von Windhoek schmunzeln. Hier kann man noch zu Fuss vom Flieger zum Flughafengebäude gehen. Ich hatte aber das Glück die 200 Meter mit einem Bus zu fahren. :-) 

Ich war ein bisschen aufgeregt, ob auch alles mit dem Arbeitsvisum klappt und es von den Zöllnern akzeptiert wird. Aus lauter Aufregung und kompletter Übermüdung bin ich am falschen Passcontrol-Schalter angestanden. Ich durfte mich dann beim richtigen Schalter ganz hinten einreihen Die Schlange war ziemlich lang. Wenn hier ein Flieger mit 150 Personen ankommt, ist Hochbetrieb. Doch dann ging es plötzlich vorwärts und nach gut 45 Minuten war ich mit einem Visumstempel im Pass beim Ausgang. Dort wurde ich freundlich von Rudi empfangen. Wir überprüften kurz, ob auf dem Stempel das richtige Ausreisedatum stand. Nicht, dass nochmal so ein Missgeschick wie in Südafrika passiert. :-) Der Flughafen befindet sich ca. 40 Minuten von der eigentlichen Stadt entfernt. Auf dem Weg sah ich schon die ersten Tiere nämlich Baboons. Diese frechen Paviane kenne ich noch zu gut aus meinem letzten Besuch in Afrika.

Wasserknappheit - ein Grosses Problem

Rudi erzählte mir auf der Fahrt vom Flughafen, dass eine Dürre im Land herrscht. Der sonst regenreiche Sommer fiel dieses Jahr sehr trocken aus. Im Winter hingegen gibt es praktisch keine Wolkenbildung mehr. Wenn es so weiter geht wird es in einem halben Jahr kein Wasser mehr geben. Der Wasserlevel beim Staudamm ist auf 40 % gesunken. Momentan merke ich nur eine leichte Anspannung, aber sobald die Wasserrationierung ein sogenanntes "50 Liter - Leben" wie in Cape Town 2017 beginnt, werden die Menschen unruhig. Bitte betet für das Land und die Regierung, dass sie die richtigen Entscheidungen treffen und dass im Herbst nochmals viel Regen fällt! Übrigens werden hier 30 % des Abwassers wieder aufbereitet und als Trinkwasser eingespeist. Windhoek ist eine der wenigen Städte auf der Welt, die dieses fortschrittliche Aufbereitungverfahren verwenden. Es bleibt auch nicht viel anders übrig. Erstens liegt die Stadt 1'700 m ü. M. und über 300 Kilometer vom Meer entfernt. Dazu kommt, dass von den durchschnittlich 250 mm Regen im Jahr (Vergleich Schweiz mit 1'500 mm) nur 1 % im Grundwasser versickert, weil die Hitze den Rest gleich wieder verdampfen lässt.

 

ankommen und einrichten

In der ersten Woche richtete ich mich hauptsächlich ein, lernte die Stadtmission (kurz Stammi) und ganz viele neue Leute kennen. Um sich 150 neue Namen zu merken und die Familienzusammenhänge zu verstehen, brauche ich aber noch einige Wochen Zeit. Am kommenden Sonntag an der Gemeindeversammlung werde ich mich noch offiziell vorstellen. Jetzt über Ostern war es ziemlich ruhig. Ab Gründonnerstag haben hier die Herbstferien begonnen. Während dieser Zeit findet keine Jugendarbeit statt, da viele Familien auf die Farmen rund um Windhoek verreisen. Ab dem 7. Mai findet eine KiWo statt. Dort werde ich natürlich dabei sein und bei den Vorbereitungen mithelfen. Wir erwarten etwa 50 Kinder. Es gibt ein lässiges aber ziemlich aufwändiges Programm mit viel Dekoration, Basteln, Spielen, Singen und Andachten. Das Thema lautet: "Ein Wikinger sucht Jesus".

 

In den nächsten 6 Monate erwarten mich viele Aufgaben, die auch ziemlich herausfordernd sein werden, wie zum Beispiel die Besuche der sozial-missionarischen Projekte, Predigten und Andachten halten, Teeniearbeit, Trauergespräche usw. Ich freue mich aber auf die Herausforderung und bin gespannt, wie Gott mir in dieser Zeit begegnen wird.

 

Nächsten Sonntag schreibe ich dann noch mehr über die Projekte und meine Aufgaben hier. Macht's gut!

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Kommentare: 2
  • #1

    Desi (Sonntag, 28 April 2019 12:54)

    Ohje, wo du au anechunnnsch gits e Wassernot:-(
    Tönt mega spannend, bin gspanne uf wieteri Erzählige..

  • #2

    Jürg (Montag, 29 April 2019 16:01)

    Ein schöner Bericht - und ein dickes Kompliment an dich für dein Engagement in Namibia!