Woche 3

Morgen startet die Kinderwoche (KiWo) hier in der Stammi Windhoek. Wir erwarten 53 Kinder im Alter von 5 bis 12 Jahren. Das Thema heisst "Wikinger". Das ganze Semester der Jungschar dreht sich um das ehemalige Kriegervolk im hohen Norden. Die KiWo ist mitten im Semester und setzt die Geschichte vom kleinen Wikinger Sven fort. Morgen lernt Sven Jesus kennen, am Mittwoch erfährt er Vergebung, am Donnerstag lernt er das Vaterunser, am Freitag erlebt er Zweifel am Glauben. Am Sonntag gibt es einen Kindergottesdienst mit allen Eltern, wo die Kids dann von ihren Erlebnissen erzählen können.

 

Die Vorbereitungen für die KiWo starteten schon im letzten Jahr. Ich kam erst beim Endspurt dazu. Die Hauptleiterin der KiWo hatte mich aber schon fix eingeplant und einige Aufgaben für mich aufgehoben. Die letzte Sitzung mit den Aufgabenverteilungen fand an meinem 3. Tag hier statt. Als ich das erste Mal von meinen Aufgaben hörte, war ich ein bisschen überfordert. Ich war noch nicht wirklich zuversichtlich, ob ich das alles schaffe. Doch dann las ich ein super Zitat von Nelson Mandela, was mir Mut machte: "It always seems impossible until it is done" auf Deutsch: Am Anfang scheint es immer unmöglich zu sein, solange bis es geschafft ist!

Also begann ich, ohne mir ständig Gedanken zu machen, mit der einfachsten Aufgabe: Namensschilder für die Kinder und Mitarbeiter zu basteln. Wir sind übrigens ein ziemlich grosses OK-Team mit 20 Teenagern und Erwachsenen. Als ich das erledigt hatte, begann ich mit meiner zweiten Aufgabe.

Jeden Nachmittag gibt es ein Spiel für alle Kinder. Zu diesem Zweck habe ich ein Geländespiel, welches ich schon in der Schweiz organisiert habe, aus meiner Spielideensammlung geholt. :-) Ich musste es den Umständen hier anpassen, denn es sind mehr Kinder und der Platz um die Stammi ist eigentlich nicht genug gross für ein solches Waldgeländeshpiel. Kurz zusammengefasst geht es im diesen Spiel um 6 Wikingerstämme, die versuchen in vier Spielen/Jahreszeiten möglichst viel Geld zu sammeln, Ernte einzukaufen, Tiere zu züchten und am Ende die meiste Ernte einzuholen. Das Spiel ist ziemlich aufwändig zu organisieren, was mich einige Stunden Arbeit kostete. 

Parallel dazu bauten Rudi und ich zwei Wikingerhäuser für die Kulisse und Theateraufführung. Rudi hatte in der Garage noch vier grosse Paletten, welche wir zu zwei Giebeldächer zusammenschraubten. Die Häuser hatten mir am meisten Kopfzerbrechen bereitet. Doch dank Rudi's Ideen und Hilfe war das Ganze gar nicht so schwierig. Ich verkleidete alles mit Pappe und sprühte diese mit Farbe an. Noch ein paar Hörner fürs Dach und zwei Schilder - fertig! :-) Nun mussten wir die Häuser nur noch in den Gottesdienstraum tragen. Diesen haben wir gestern nach dem Gottesdienst komplett von den Stühlen befreit, damit die Kinder genug Platz haben, um sich auszutoben.

Letzten Montag, Dienstag und heute halfen viele aus dem Team mit, die Kulisse aufzustellen. Diese besteht aus mehreren weissen Tüchern, die schlussendlich an die Wand gehängt werden. Doch zuerst mussten wir sie mit Farbe besprühen, sodass ein Himmel, Wald, Wiese und Meer entstanden. Die Häuser richteten wir mit einem Bett und Tisch ein. Das Wikingerschiff wurde schon für den letzten Jungschartag gebaut. Dadurch mussten wir es nur wieder aufstellen. Im Gottesdienstraum haben wir sechs Pavillon aufgestellt. Diese werden morgen von den 6 Stämmen zu Wikingerhäusern umgebaut, um darin Kleingruppenzeiten zu machen. Meine Gasteltern haben von ihrem Umzug von Deutschland nach Namibia ganz viele Bananenschachteln übrig. Mit diesen werden die Kinder die Wände bauen. Ich darf übrigens eine der 6 Wikingerstämmen/Kleingruppen leiten. Ich habe auch eine kleine Rolle im Theaterstück. Was in einer KiWo natürlich nicht fehlen darf, ist das Basteln. Die Kinder werden betende Gipshände bauen. Kleinere Bastelarbeiten und Rätselaufgaben gibt es für Zwischendurch.

 

Meine Befürchtung ist, dass wir fast zu viel Programm haben, für die knapp vier Stunden jeden Tag. Aber das Team hat schon einige KiWo's organisiert und bis jetzt ist es zeitlich immer gut aufgegangen. Naja, ich werde es ja morgen sehen! :-)

Und so sieht das Ergebnis von gut einer Woche Arbeit aus:

Ich bin ziemlich erschöpft vom heutigen Tag. Es braucht schon einiges bis so ein Projekt auf den Beinen steht. Jetzt bin ich gespannt auf die kommenden Tage und freue mich auf die glücklichen und fröhlichen Kinderaugen. Bitte betet für die Kinderwoche, die Kinder und Mitarbeiter, dass es ein toller und gesegneter Anlass wird! 

Was ich diese Woche sonst noch so erlebt habe? Wie ich bereits im letzten Blog erwähnte, waren meine Gasteltern in den Ferien und ich hatte sturmfreie Bude. Damit ich nicht so alleine war, haben mich viele Leute aus der Gemeinde zu sich nach Hause eingeladen. So hatte ich genug Zeit, um Kontakt mit den Familien hier zu knüpfen und Gemeinschaftsspiele zu spielen. Am Mittwochabend war ich das erste Mal im Kino in Namibia. Auf den neusten und letzten "Marvel Avengers Film" konnte ich natürlich nicht verzichten. :-)

 

So langsam muss ich mich auch ernsthafter für die 4 Tages-Wanderung in der Naukluft Schlucht im Juli vorbereiten. Immerhin muss ich gut 15 Kilo Gepäck mitschleppen und jeden Tag ca. 20 Kilometer wandern. Über diesen Trip schreibe ich ein anderes Mal mehr.

 

Falls ihr mehr Bilder von den einzelnen Wochen sehen wollt, dann schaut doch mal auf meiner Galerie vorbei.

 

Also macht's gut und liebe Grüsse aus Namibia!

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Kommentare: 2
  • #1

    Desi (Donnerstag, 09 Mai 2019 14:01)

    Wow wie herusfordernd aber cool wie du das apacksch- Respekt! Mit dinere Jungschi-Erfahrig chasch du richtig viel iebringe- super:-)

  • #2

    Debbi (Donnerstag, 09 Mai 2019 20:06)

    Das Spiel chunnt mer doch erstunnlich bekannt vor��