Woche 4 - Kinderwoche

 

Die vier Tage vergingen wie im Fluge - was aber nicht bedeutet, dass sie nicht anstrengend waren. :-) 17 motivierte Leiter und 55 noch viel motiviertere Kinder machten die Kinderwoche für alle unvergesslich!

Am ersten Tag starteten wir mit der Geschichte von Sven dem Wikinger, der das erste Mal von einem anderen Gott als Odin hörte. Sven erzählte auf der Bühne seine Erlebnisse und das Theaterteam spielte das Erzählte im Hintergrund ohne Worte nach. Ich musste also keinen Text auswendig lernen - Glück gehabt! :-) Nachdem Anspiel haben wir gesungen. Die meisten Kinderlieder kannte ich noch nicht mit Ausnahme von "Der Sturm tobt". Übrigens sprachen und verstanden fast alle Kinder Deutsch, da sie hier oft dreisprachig aufwachsen (Deutsch, Englisch und Afrikaans). Nach der biblischen Geschichte "Die Frau am Jakobsbrunnen" verteilten sich die Kinder auf sechs Gruppen. Ich war der Gruppenleiter von "Team rot". Gemeinsam vertieften wir das Gehörte. Die Kinder bekamen ein Teilnehmerheft, in welchem sie zur biblischen Geschichte Fragen beantworten, Rätsel lösen und Bilder ausmalen konnten. In der Kleingruppenzeit bastelten wir auch immer noch was Kleines, wie zum Beispiel ein Kärtchen für den Merkvers ausschneiden. In der Schweiz käme jetzt der "Zvieri". Da aber niemand hier dieses Wort kennt, musste ich immer aufpassen, dass es mir nicht rausrutschte. Das Wort für Zvieri hier ist einfach nur "Essen"... Nach dem Essen kam mein Geländespiel dran. Die drei Stunden waren, wie ich vermutet hatte, etwas knapp berechnet bei so viel Programm. Die Erklärung des Spiels nahm schon gut 15 Minuten in Anspruch, da für die Kinder so eine Art Spiel noch völlig fremd war. Vor allem für die 5-jährigen Kindern war es zu kompliziert. Doch nach dem ersten Spiel waren alle, auch die Leiter, sehr begeistert. 

Es war toll zu sehen, wie die Kinder über den kleinen Platz vor der Stammi rannten und wie verrückt nach Kärtchen mit Gegenständen drauf suchten. Diese Gegenstände mussten sie dann entweder mit Hand und Fuss, mit Knete oder mit Worten dem Gruppenleiter erklären. Nachdem Spiel trafen wir uns wieder in unseren Wikingerhäusern und stellten den Kindern Fragen zum Tag. Meistens reichte die Zeit noch für ein Kreisspiel oder Gebet, bevor die Eltern ihre Kinder abholten. Nachdem ersten KiWo Tag war ich ganz schön k.o. Es hatte eigentlich alles super geklappt. Nur leider sind meine Namensschilder bei jedem Kind, das nur ein bisschen zu viel herumtobte, kaputt gegangen.... :-( 

Die KiWo Tage liefen nach dem selben Schema ab. Am zweiten Tag begannen wir, betende Hände aus Gips zu basteln. Sven lernte Gott nämlich besser kennen und erfuhr was Vergebung bedeutet und was man dafür tun muss - genau Beten und Gott um Verzeihung bitten!

Als eine nicht unbedingt notwendige Zwischenbeschäftigung durfte ich immer mal wieder ein Namensschild mit Heisskleber flicken. Mein zweites Spiel war etwas wilder, denn nun konnten sich die Wikingerstämme gegenseitig fangen und einander Bohnen klauen. Die Kinder gaben richtig Gas, sodass sie am Schluss komplett ausgepowert waren.

Am dritten Tag lernten die Kinder das "Vaterunser". Damit sie es sich besser merken konnten, haben wir ihnen dazu Bewegungen beigebracht. Es war erstaunlich wie schnell sie diese gelernt hatten. Ob sie die Bedeutung dieses Gebets wirklich verstanden haben, da bin ich mir noch nicht so sicher. Wichtig ist aber, dass sie es gehört und im Hinterkopf haben. Das dritte Spiel war das Lieblingsspiel der Kinder. Sie mussten mit den gesammelten Maiskörnern aus dem ersten Spiel Vieh kaufen. Die Tiere konnten sie züchten oder dem Metzger verkaufen, um Würste zu erhalten. Am Schluss gaben die Tiere und Würste Punkte. Eigentlich war es kein kompliziertes Spiel. Von den anderen Mitarbeitern habe ich gehört, dass sie an der Kinderwoche noch nie so eine Art Geländespiel gespielt hätten. Deshalb war alles für die Kinder neu. Obwohl die Kinder aufmerksam meinen Erklärungen zu gehört haben, haben sie es am Schluss überhaupt nicht verstanden. Vielleicht lag es daran, dass mein Schweizer Akzent sie abgelenkt hat. :-) Als eine andere Mitarbeiterin das Spiel erklärt hatte, verstanden sie es auf Anhieb. 

 

Wenn ich die Kinder hier mit den Kindern in der Schweiz vergleiche, ist mir aufgefallen, dass sie viel einfacher zu begeistern und zu motivieren sind. Sie schätzten unseren Aufwand bei der Deko und dem Theater sehr. Sie tauchten richtig in eine Fantasiewelt ein. Ihre Freude am Basteln war gross. Sie arbeiteten langsam dafür sehr sorgfältig. Wenn ich bei uns in der Jungschi etwas basteln wollte, kam meistens negatives Feedback von den Kindern zurück oder sie waren nach einer Minute schon fertig. Beim Spiel hier hatte ich das Gefühl, dass sie es Stunden lang spielen konnten. In der Schweiz hatten die Kinder nach einer halben Stunde bereits die Nase voll. Nur die Hosensack- und Kreisspiele haben die Kinder hier irgendwie noch nicht so ganz verstanden oder nicht so Spass daran.

 

Am Tag 4 hörten wir wie der Teufel erfolglos versuchte Jesus in der Wüste zu verführen. In den Kleingruppen diskutierten wir über Zweifel am Glauben. Leider hatten wir in den Kleingruppen immer ein bisschen zu wenig Zeit. Der grosse Altersunterschied in der Gruppe machte es schwierig, über tiefgründigere Fragen zu reden. Im letzen Spiel mussten die Kinder mit meinem Schuh die Bohnen ernten, die sie am zweiten Tag verdient hatten. Sie mussten dazu den Schuh auf ein Feld werfen. Bleibt er auf einem Feld mit Bohnen drauf liegen, gibt es das Zehnfache an Ernte zurück. Dummerweise hat das Team Orange gewonnen, die schon die anderen drei Spiele gewonnen hatten und standen somit als Gesamtsieger fest.

Die KiWo war ein voller Erfolg und der Aufwand hat sich definitiv gelohnt. Es tat richtig gut, die glücklichen und leuchtenden Kinderaugen zu sehen. Leider kann ich aus Datenschutzgründen keine Bilder mit Personen drauf hochladen. Falls ihr aber mehr Bilder von der Woche sehen wollt, könnt ihr euch gerne privat bei mir melden. Danke für all eure Gebete, die dazu beigetragen haben, dass die Kinderwoche so genial wurde! :-)

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Kommentare: 2
  • #1

    Tamara (Freitag, 17 Mai 2019 17:45)

    Liebä Brüder
    Danke für dini spannende Bricht, so chönd mir üs doch besser vorstellä, wiäs i dim neuä Alltag so zu und her goht...
    Viel Freud und schöni Moment wünschi dir!

  • #2

    Johannes (Samstag, 18 Mai 2019 11:49)

    ...und es git üs au wieder gueti Inpits für de Kid's Treff! ;-)